Mittwoch, 03.08.2022

Ranua / Irgendwo - 140 (4590) km

WETTER - Sonne und Regen im Wechsel - wenig Wind

Es sind nun mit 4500 km über 3/4 der geplanten Tour vorbei. Unglaublich - vor allem, wenn ich daran denke, wie unendlich viel vor mir zu liegen schien, als ich die ersten 1000 km "feierte".

Auf der Karte habe ich gestern mit 10 km Umweg eine Nebenstraße entdeckt, die sich nicht als spannend, aber doch deutlich angenehmer herausstellt, als die Hauptstraße der letzten 2 Tage. 

Nicht nur am Wald, der sich immer ein wenig unterschiedlich präsentiert, ist man auf den Nebenstraßen näher dran. Hier sind auch die Höfe und Häuser nicht so versteckt von der Straße bebaut. Da schaue ich auch gern hin. Wie bisher gerade auch die Gärten hübsch gepflegt.

Ab und an auch wieder Weideflächen, zum Teil gemäht mit den abgemagerten weißen Rundballen. Nur weiß ich immer noch nicht, wo die Kühe zu finden sind. Viele Höfe haben einen (Einheits-) Stall, bei denen ich aber sicher bin, dass dort keine Kühe mehr gehalten werden. Ich vermute, dass es ab und an einen größeren Bauern / Stall gibt, der die Ballen von den Weiden abnimmt und verfüttert.

Übrigens auch heute noch viele Rentiere an der Straße. 

Am Abend findet sich endlich mal einer der vielgepriesenen Rastplätze, die es in Finnland überall gibt. Hier sehr schön am See gelegen eine überdachte Grillstelle, Holzvorräte und ein Klohäuschen. Es ist schon ein Zelt vor Ort. Ein junger Mann aus Radebeul auf dem Weg zum Nordkap - und weiter nach Kap Hoorn (Südafrika).

Er spendiert den Rest Fisch, den er von einem Einheimischen geschenkt bekam und dann ist ganz gut schwafeln. 

Mich lädt der Grillplatz ein, garnicht erst das Zelt aufzubauen, sondern auf der überdachten Bank zu schlafen. Nach 3 Stunden gebe ich den Kampf gegen die Mücken auf und baue doch mein Zelt auf. Der Kollege hatte mich gewarnt. Und es ist keine taghelle Nacht mehr, wie noch vor 1 Woche weiter im Norden, das macht den Zeltaufbau etwas kompliziert.