Montag, 15.08.2022

Gdansk / Nördlich Czersk - 110 (5680) km

WETTER - sonnig heiß - trocken - wenig Wind

Ihr Lieben, ich habe die letzten Tage nicht geschrieben. Und ich denke, dass ich eher zusammenfassen werde. Inzwischen ist ja auch Bernd mit dabei und wir sind schon 50 km östlich von Frankfurt und morgen (Freitag) Abend in Guben.

Aber noch zurück zum Montag. Ich hatte mich gegen einen weiteren Tag in Gdansk entschieden und bin in Richtung Heimat,  also West-Süd-West losgeradelt, ins Land hinein. Die auch denkbare Variante, den Ostsee-Radweg zu nehmen, habe ich aus Zeitgründen verworfen. Und nach den Inlanderlebnissen bin ich mit der gewählten Route auch ganz glücklich.

Wie gehabt, zog sich die Großstadtausfahrt hin. Aber alles gut ausgeschildert.

Es ist "Mariä Himmelfahrt" , nur die kleinen Tante-Emma-Läden sind geöffnet. Auf den Straßen ist sehr viel Verkehr. So dass ich einerseits über die seitlichen Radwege froh bin. Andererseits sind die nicht im besten Zustand, auf der Straße fährt es sich deutlich leichter und schneller. 

Straßen mit 2 Ziffern sind wie Bundesstraßen und nicht zum Radfahren geeignet (es sei denn, es existiert ein Radweg). 

Ich benutze Straßen mit 3 Ziffern, normalerweise gut asphaltiert und mit erträglichen Verkehr. 

Polen boomt seit einigen Jahren. Das ist mein Eindruck auch hier im Norden. Gute Straßen, Neubauten jeder Art (Wohnungsbau, Läden, Gewerbe) mit Anspruch ... Besonders fallen mir ab dem ersten Tag auf: kleine Läden allerorten (auch in kleineren Dörfern), viel Gastronomie jeder Preisgruppe, auf dem Land zuweilen traumhafte Sportanlagen.

Außerdem habe ich das Glück, dass meine Idealroute durch landschaftlich reizvolle Gegenden (mit guter touristischer Infrastruktur) führt. Wälder, Seen, (paddelbare) Flüsse ....

Über die Wälder freue ich mich umso mehr, als dass nur wenige Wolken die Tageshitze abmildern. 

Am Abend ein Zeltplatz in Seenähe. Und am See ein gemütliches Gasthaus,  in dem ich zu Abend esse: um Tobias' Geburtstag zu begehen und weil meine Gaskartusche leer ist (Bernd wird morgen eine aus DD mitbringen - hier ist die Beschaffung wesentlich schwerer als in FIN oder NOR). Eine kaschubische Suppe und ein Bigos und ein Bier. Es ist nicht superbillig aber endlich ein Preisniveau, bei dem ich mir nicht lange Gedanken mache, ob ich mir das leisten möchte.

Alles spricht für ein paar schöne Tage quer durch unser Nachbarland, das zumindest bei mir leider noch mit Vorurteilen belegt ist und von dem ich auch landschaftlich nicht viel erwartet habe.