Mittwoch, 13.07.2022

Bodø / Moskenes - 20 (2500) km zzgl Fähre

WETTER - sonnig - trocken - auf dem Meer sehr windig 

Ganz schön voller Tag, aber  wenige Radkilometer. Diese im Wesentlichen rein nach Bodø, wo ich Fabian verabschiede, einkaufe und zum Zahnarzt gehe. Meine KV habe ich angerufen: ich soll in Vorkasse gehen und der KV dann die Rechnung schicken. Der Zahnarzt ist ausgesprochen sympathisch und freundlich, setzt die Krone wieder ein, bezahlen muss ich "für die 3 Minuten" nichts und er wünscht "Gute Reise" - er hat sich nach den Umständen erkundigt.

Dann geht es endlich auf die Lofoten. Wiedermal kostenlos - die Fähre bezahlen nur die motorisierten Fahrgäste - sind es am Ende knappe 5 Stunden Überfahrt. Vielleicht etwas länger als üblich. Es ist doch einigermaßen Seegang (ich schätze bis zu 3 m zwischen Welletal und -berg) und einige der Passagiere brauchen den K-Beutel. Mit unserer Fährfahrt über das Skakerak 2017 ist es aber nicht zu vergleichen. 

Die Lofoten sind an ihrem südlichsten Hafen (Moskenes) soweit vom Festland entfernt, dass man das gegenseitige Küstengebirge nicht sehen kann. Es sind knapp 100 km Luftlinie.

Was macht man bei Ankunft 18 Uhr auf den Lofoten, wenn der Zeltplatz teuer ist und das Wetter an den nächsten Tagen schlechter wird? Ich ziehe die Wanderung, die ich woanders auf den Lofoten machen wollte vor. Das Internet (www.outdooractive.de - oder ähnlich) empfiehlt vom Nachbarort eine Wanderung zu einer Berghütte. 2 bis 3 Stunden und 500 hm. Passend für ein Nachtquartier. Ich stelle am beschriebenen Parkplatz das Rad und alles was ich nicht benötige etwas versteckt hinter ein Häuschen, schultere Schlafsack, Zelt und nehme den vorderen LowRider mit dem Kochzeug in die Hand und mache eine unkonventionelle Wanderung zur Munkebu-Hütte.

Schöne Talblicke auf den Ort und das Meer, mehrere Bergseen, ein kleiner Gipfel, sogar eine einfache seilgesicherte Passage. Alles was das Wandrerherz begehrt. Oben sind schon einige Zelte aufgeschlagen, leider bleibt jeder für sich. Dann noch kochen und Abendessen in dieser Traumumgebung, in den Schlafsack kriechen und Chopin zur guten Nacht ...

(Auf der Fähre ein Paar aus Dresden in meinem Alter mit Fahrrad. Sie entscheiden sich für den Zeltplatz. Ich habe sie nicht nochmal getroffen.)