Samstag, 20.08.2022

Lubsko / Niederuhna - 110 (6260) km

WETTER - bewölkt - Regenschauer / Nieselregen - wenig Wind

Samstag 20.08.22 - exakt 2 Monate nach der Abfahrt in Dresden wird es heute ereignisreich: zurck nach Deutschland und auch gleich nach Uhna und Treffen mit Eltern und Geschwistern. Außerdem liegt Großbrösern auf der Strecke, so dass ich auf dem Hof meiner Großeltern auch kurz einkehren möchte.

Durch die gestrige Wassersuche sind wir peu a peu schon recht weit nach Süden gekommen. Jetzt sind es zur Grenze noch schlappe 20 km, die schnell erledigt sind und auch auf schönen Nebenstraßen entlangführen. Auch wenn ein paar Straßenkatastrophen hinter uns liegen, verlasse ich Polen mit dem Bedürfnis, wiederzukommen. Es gab viele landschaftlich schöne Ecken und eine gute Mischung aus Ursprünglichkeit, Einfachheit und Modernität, die reizvoll für weiter Reisen ist.

Über die Grenze queren wir auf einer kleinen Fußgängerbrücke 15 km nördlich von Bad Muskau, achen ein Grenzfoto und radeln dann den gemütlichen Neißeradweg bis in den berühmten Park von Bad Muskau. Leider schlägt heute das Wetter um und die lange Trockenheit in Sachsen hat ihr Ende. Wir müssen ein paar Regenschauer und ausdauernden Nieselregen ertragen. Nach meinen Regentagen in Skandinavien habe ich das Gefühl, dass mir das nichts anhaben kann, aber ich bin verwöhnt von der letzten Woche und der Regen stört mich dann doch. Zumal es zeitweise auch stark abkühlt.

In Bad Muskau muss ein kurzer Parkbesuch sein, einschl. kleiner Imbiss im Restaurant im Schlossvorwerk samt Erinnerung an die Neiße-Oder-Müritz-Radtour 2014.

Auf der Weiterfahrt folgt gleich noch der Kromlauer Park, in dem mir Bernd die Rakotzbrücke zeigt.

Beide Parks sind mal einen längeren Aufenthalt wert.

Es folgt die Querung der (ehemaligen) Kohleabbaugebiete - vorbei am beeindruckend großen Bärwalder See und südlich von Uhyst sind wir dann endlich in meiner Heimat. Ohne Landkarte durch die Dörfer Richtung Niederuhna.

In Radibor zeige ich Bernd die Ställe und erinnere mich an die Stunden, die ich im LPG-Büro mit Kuh-Karteikarten verbracht habe und in Großbrösern schauen wir auf dem Hof meiner verstorbenen Großeltern vorbei, samt kurzem Plausch mit Tante Rita.

Von da sind es noch 3 km nach Niederuhna, die noch eine Überraschung bereithalten: wir werden in Schmochtitz von meinem Vater in Empfang genommen, unsere Ankunft wird fotografisch festgehalten und wir werden von ihm nach Niederuhna "eskortiert". Weitere Fotostation ist dann das Dorfschild in Niederuhna, an dem uns noch Johanna und Torsten entgegenkommen und schließlich gibt es auf dem Hof die ausgiebige mütterliche Bewirtung für die "ausgehungerten" Reisenden.

Mit unserer Ankunft in Uhna geht für meine Eltern eine Zeit des Bangens vorüber, aber ich merke auch, dass die vormalige Skepsis gegenüber meiner Reise inzwischen einer Mit-Begeisterung gewichen ist und das freut mich sehr.