Dienstag, 21.06.2022

Genthin / Rhuner Berge - 140 km

WETTER - heiter - trocken - mäßiger Rückenwind

Trotz der anständigen 140 km war heute auch Zeit für Kultur. Musste Zeit sein, da einige Highlights auf dem Weg lagen. 

Zuerst die Klosterkirche Jerichow, angeblich älteste romanische Backsteinkirche in Norddeutschland und tatsächlich beeindruckend, v.a. in ihrer Klarheit. Dazu ein ausgesprochen schöner Klostergarten. Für mich aber leider störend: die Art der Präsentation. Ich suche den Zugang und habe das Rad an der Kirche angelehnt,  da spricht mich ein Lautsprecher an, ich solle zum Kassenhaus kommen und dort auch das Rad hinstellen. An der Kasse dann die Damen ... ich wähnte mich in einer 5-Sterne-Hotellobby. Alles leider zu abgehoben und steril.

In Havelberg dann der Dom samt Kreuzgang. Genauso beeindruckende, hier gotische Backsteinbaukunst. Und wieder habe ich etwas zu kritisieren: leider verschandelt ein gewaltig-monströser barocker Altar die Kirche. Das bringt mich in Rage. Die Krönung hier ist aber, dass vor dem barocken "Ding" der originale gotische Altar steht - das sieht vielleicht merkwürdig aus. 

Habelberg als Städtchen ist natürlich auch etwas sehr besonderes und sehr hübsch hergemacht. Es lebt von der Havel und deren Armen, die so die kleine Altstadt zur Insel machen.

Ja und danach reihen sich auf der Tagesstrecke noch 2 Entdeckungen auf: Bad Welzig und Perleberg. Beeindruckende alte Stadtkerne mit wiederum tollen Backsteinkirchen. In Bad Welzig übrigens als ehemalige Pilgerkirche (Phänomen der Bluthostien im Mittelalter).

Also die Ecke ist mal eine Reise wert! Wer kommt mit?

Nicht zuletzt hat mich beglückt, bis Havelberg ein gutes Stück Elbradweg fahren und in Erinnerung an unseren ersten Familienradurlaub an der Elbe - damals ab Magdeburg - schwelgen zu dürfen.

Ein beglückender Tag.